Spinale Metastasen mit Cyberknife behandeln
Das Cyberknife-System ist eine sehr schonende und präzise Therapie im gesamten Körper, so auch bei spinalen Metastasen. Die Radiochirurgie mit Cyberknife ist bei der Behandlung von Rückenmarksläsionen sicher und effektiv. Es arbeitet mit einer Genauigkeit von unter einem Millimeter, was bei der Behandlung von Tumoren entlang der Wirbelsäure mit ihren empfindlichen Strukturen besonders wichtig ist.
Mit Hilfe des integrierten Bildführungssystems und der technischen Flexibilität durch die Robotersteuerung kann das Cyberknife-System auch an der Wirbelsäule nicht-invasiv, ohne Fixierung und schmerzfrei eingesetzt werden. Wenn Patienten, bei denen ein erhöhtes Operationsrisiko besteht, die Indikationskriterien erfüllen, können sie mit Cyberknife sehr gut behandelt werden. Die Patienten erhalten die Dosis in einer meist einzelnen Behandlungssitzung.
Durch die besonders schonende und präzise radiochirurgische Behandlung lässt sich auch nach einer vorausgegangenen konventionellen Bestrahlung eine radiochirurgische hochdosierte Behandlung durchführen.
In diesem Beitrag sprechen wir über die Möglichkeiten der Cyberknife Behandlung zur Therapie von Wirbelsäulentumoren.
Etwa 30 Prozent der Patienten mit einem Krebsleiden entwickeln symptomatische spinale Metastasen im Verlauf ihrer Erkrankung. Am häufigsten gehen Lungenkarzinome mit spinalen Metastasen einher, gefolgt von Prostatakarzinomen in der Lendenwirbelsäule und Mammakarzinomen in der Brustwirbelsäule.
Spinale Metastasen, treten meist bei Lungen-, Brust- oder Prostatakrebs auf. Aber auch Hautkrebs und Lymphome (Lymphknotenkrebs) können in die Wirbelsäule streuen. Spinale Metastasen können außerhalb des Rückenmarks oder in der Rückenmarkssubstanz wachsen, daher können sie das Rückenmark und Nervensystem schädigen. Es gibt die Unterscheidung von Wirbelsäulenmetastasen, intraspinalen extramedullären Metastasen und intraspinalen intramedullären Metastasen.
Neben starken Schmerzen können Wirbelsäulenmetastasen zur Instabilität der betroffenen Knochen führen, Haltungsstörungen und Störungen beim Laufen verursachen. Auch andere neurologische Probleme und ein verschlechterter Allgemeinzustand können auf sie hinweisen. So kann es zu Lähmungserscheinungen, Gefühlsstörungen bis hin zu Blasen- und Mastdarm-Entleerungsstörungen mit Inkontinenz kommen.
Bei jedem Krebspatienten mit plötzlich auftretenden Rückenschmerzen sollte daher ein MRT erfolgen. Drückt die Metastase auf das Rückenmark (Rückenmarkskompression), sollte zügig behandelt werden, um Schäden verhindern zu können.
Bei spinalen Metastasen ist eine klinisch-neurologische Untersuchung erforderlich. Eine allgemeinkörperliche und internistische Untersuchung sollte ebenfalls erfolgen. Für die gesicherte Diagnose sollte die Untersuchung in der Regel durch bildgebende Verfahren wie Magnetresonanztomographie (MRT) und Computertomografie (CT) ergänzt werden. Dabei werden Schichtaufnahmen vom Körper erstellt, die dann zu einem vollständigen dreidimensionalen Bild zusammengefügt werden.
Um einem Verdacht des ursächlichen Tumors nachzugehen, können ergänzende Untersuchungen notwendig sein.
Die Behandlung von Wirbelsäulenmetastasen sollte in der Regel fachübergreifend überwacht werden. Zur Therapie von Tumoren an der Wirbelsäule stehen unterschiedliche Methoden zur Verfügung, die je nach medizinischer Indikation eingesetzt werden. Bei der Therapie von spinalen Metastasen ist es von Bedeutung, die Gehfähigkeit und damit die Selbstständigkeit der Patienten zu erhalten bzw. wieder zu erlangen. Patienten können kombiniert behandelt werden mit (neuro-)chirurgischer Operation, Bestrahlung und/ oder Chemotherapie. Ein modernes Verfahren ist die Radiochirurgie, die ganz gezielt die Metastasen an der Wirbelsäule zerstören kann. Dieses Verfahren hat in wissenschaftlichen Untersuchungen – auch unter Beteiligung des Cyberknife Zentrum Münchens – gezeigt, dass es eine komfortable Methode für Patienten sein kann.
Operation bei spinalen Metastasen:
Bei Tumoren der Wirbelsäule ist die operative Entfernung des Tumors die Behandlungsmethode der ersten Wahl. Es gibt jedoch auch Umstände und Merkmale, die gegen eine Operation sprechen können – so der Allgemeinzustand des Patienten, die Prognose, das Operationsrisiko oder auch die Art des Tumors.
Strahlentherapie bei spinalen Metastasen:
Hat ein Patient mehrere (multiple) Wirbelsäulenmetastasen (spinale Metastasen), wird in der Regel eine Strahlentherapie durchgeführt. Bei der konventionellen Strahlentherapie muss fraktioniert werden, da das Rückenmark sowie die Nervenwurzeln im Strahlenfeld liegen. Die Schäden am gesunden Gewebe sollen so minimiert werden. Für Patienten können bei der Methode zwischen elf bis 25 Behandlungssitzungen über zwei bis vier Wochen notwendig sein. Die Strahlentherapie kann auch nach einer Operation erfolgen, um verbleibende mikroskopische Zellnester des Tumors auszuschalten.
Chemotherapie bei spinalen Metastasen:
Als Chemotherapie eingesetzte Medikamente, die so genannten Zytostatika, beeinflussen Vorgänge, die für das Wachstum und die Teilung von Zellen wichtig sind. Die meisten Chemotherapien wirken sich daher auf die Stoffwechsel- und Zellteilungsvorgänge von Tumorzellen als auch gesunden Zellen aus. Sie sind also nicht rein krebsspezifisch wirksam. Eine Chemotherapie kann als Tabletten oder über die Vene verabreicht werden. Häufig treten bei Patienten Nebenwirkungen wie Übelkeit, Abgeschlagenheit oder Gewichtsverlust auf. Eine Chemotherapie wird oft mit anderen Therapieverfahren kombiniert.
Radiochirurgie bei spinalen Metastasen
Eine moderne Alternative in der Therapie von Wirbelsäulentumoren ist die Cyberknife-Methode. Die sehr präzise Radiochirurgie kann den Tumor im Gegensatz zur herkömmlichen Strahlentherapie hochdosiert in einer meist einmaligen Anwendung erfolgreich zerstören. Das gesunde, empfindliche Gewebe im Bereich der Wirbelsäule und des Rückenmarks wird geschont. Krebspatienten können mit Cyberknife gut behandelt werden, wenn die strengen Radiochirurgie-Kriterien erfüllt sind. So müssen zum Beispiel die Größe, Art und Anzahl der Tumoren bzw. der Metastasen den Indikations-Vorgaben entsprechen.
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